Active Sourcing Methoden | die 10 teuersten Fehler
Was ist active sourcing?
Die aktive Personalbeschaffung (englisch: active sourcing) ist kein neuer Trend. Bei dieser Form des Recruitings werden die Rollen der klassischen Personalgewinnung auf den Kopf gestellt: Unternehmen bemühen sich um die Gunst qualifizierter Kandidaten, die häufig aus einer großen Anzahl an offenen Stellen wählen können.
Was lange schon auf Messen, an Universitäten oder über den Einsatz spezialisierter Headhunter gängige Praxis ist, erhält durch den sich ständig verändernden Arbeitsmarkt sowie die steigende Relevanz von Social Media im Recruiting-Kontext zunehmend an Bedeutung. Geeignete Kandidaten lassen sich längst nicht mehr über Stellenanzeigen allein finden, die Zahl der Bewerber schrumpft. Gleichzeitig steigt in einigen Bereichen der Personalbedarf. Um diesem Trend entgegenzuwirken, nutzen Recruiter vermehrt gezielte Formen der Kontaktaufnahme, um potenzielle Kandidaten für zukünftige oder bereits bestehende Vakanzen im Unternehmen ausfindig zu machen.
Zum active sourcing gehören also alle Mittel, mit denen ein Unternehmen aktiv den persönlichen Kontakt zu möglichen Mitarbeitern herstellt. Beispiele aus diesem Bereich sind:
- Social recruiting: Nutzung von Social-Media-Plattformen für die Ansprache möglicher Kandidaten
- Referral sourcing: Ausschöpfen der Netzwerke vorhandener Mitarbeiter, um potenzielle Talente zu identifizieren
- CV database search: Aktives Suchen nach geeigneten Profilen über Google bzw. gängige Jobportale
- Employer branding: Außenkommunikation des Unternehmens im Bezug auf Personal und Mitarbeiter
Wann sind active sourcing Methoden sinnvoll?
Kurz gefasst ist active sourcing immer dann sinnvoll, wenn die Anzahl geeigneter Bewerbungen, die beim Unternehmen eingehen, nicht ausreichen, um den kurz- oder auch langfristigen Personalbedarf zu decken. Gerade angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels wird diese Form des Recruitings daher für viele Unternehmen immer attraktiver.
Ein erheblicher Vorteil des active sourcings besteht darin, dass Unternehmen gezielt auf die Suche nach spezialisierten Arbeitskräften gehen können, die sich für eine ganz bestimmte Stelle eignen und sich nicht mit einer limitierten Anzahl von Bewerbern zufriedengeben müssen.
Weiterhin ist ein talent pool, also eine interne Datenbank potenzieller Mitarbeiter für zukünftige Stellen, ein attraktives Nebenprodukt der aktiven Personalbeschaffung, welches die langfristige Besetzung von Stellen im Unternehmen wesentlich vereinfacht.
Active sourcing Kanäle: Die 10 teuersten Fehler
Sollten Sie sich mit Ihrem Unternehmen dazu entschließen, ebenfalls active sourcing in Ihre Talent-Acquisition-Strategie einzubinden, ist es ratsam, sich vorher über die möglichen Fallstricke zu informieren. Anders als beim klassischen recruiting kann der Prozess beim active sourcing wesentlich komplexer sein und birgt dadurch auch neuartige Fehlerquellen. Damit Sie diese schnell vermeiden können, haben wir Ihnen die 10 teuersten Fehler der aktiven Personalgewinnung in den folgenden Abschnitten zusammengefasst:
1. Aktive Personalgewinnung "läuft so nebenher"
Im Vergleich zum passiven Recruiting ist der Active-Sourcing-Prozess, sowie der Aufbau und die Pflege eines internen talent pools meist wesentlich komplexer und zeitaufwändiger. Oft wird dieser erhebliche Mehraufwand im eigenen Unternehmen unterschätzt. Wer es mit dem active sourcing wirklich ernst meint, sollte daher langfristig definitiv darüber nachdenken, einen eigenen active sourcer zu beschäftigen. Laut einer Studie der Uni Bamberg im Jahr 2018 sind Unternehmen erfolgreicher, bei denen mindestens ein Personaler allein für die Direktsprache zuständig ist.
2. Es werden zu viele active sourcing Kanäle auf einmal genutzt
Oft besteht bei Unternehmen der Ehrgeiz, von Anfang an möglichst alle Kanäle der aktiven Personalgewinnung gleichzeitig zu bespielen. Ob Social-Media-sourcing über Linkedin, Xing & Co., der eigene Messestand oder das Anwerben von Studenten an Universitäten: Am besten gleich überall einen Fuß in der Tür haben, richtig? Leider liegt hier oft ein Denkfehler.
Wenngleich es natürlich richtig ist, nicht alles Geld auf nur ein Pferd setzen zu wollen, kristallisieren sich langfristig oft doch einzelne Kanäle heraus, über welche die Talentsuche besonders gut funktioniert. Diese können von Unternehmen zu Unternehmen durchaus stark variieren. Während das Ansprechen vielversprechender Talente über Xing oder Linkedin in manchen Branchen besonders gut funktioniert, kann für Jobs in anderen Bereichen eine CV database search (also das Ausfindigmachen vielversprechender Bewerber auf Jobportalen) zielführender sein.
Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen gilt: Wer auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt, verbraucht oft mehr finanzielle Ressourcen ohne nennenswerte Nutzensteigerung.
3. "Active sourcing ist uns zu teuer"
Wer langfristig erfolgreich Stellen im eigenen Unternehmen durch active sourcing besetzen will, muss nicht selten bereit dazu sein, in die nötige Infrastruktur zu investieren. Wie bereits unter dem 2. Fehler besprochen, kostet diese Form des Recruitings Zeit und Geld: Der Aufwand lohnt sich aber! Nicht nur ein eigener Personal für das active sourcing, sondern auch zusätzliches Budget zahlt sich laut der Studie der Universität Bamberg langfristig aus.
4. Passive sourcing wird hinten angestellt
Trotz der zahlreichen Vorteile und des großen Trends um das Thema active sourcing, sollten herkömmliche Formen des Recruitings nicht vergessen werden. Eine Stellenanzeige auf einer großen Karriereseite kann in vielen Fällen nach wie vor der effektivste Weg sein, um fähige Mitarbeiter ausfindig zu machen. Häufig führt sogar eine Kombination beider Kanäle am schnellsten und sichersten zum Ziel. Gibt es derzeit keine offenen Stellen zu besetzen, können Anschreiben von interessierten Kandidaten oft über einen gewissen Zeitraum im talent pool des Unternehmens gespeichert werden. Diese Bewerber können dann zu einem späteren Zeitpunkt aktiv vom Unternehmen kontaktiert werden.
5. Active Sourcing Methoden werden erst genutzt, wenn es bereits brennt
Wie die Implementierung der meisten neuen Prozesse, braucht auch das Aufsetzen einer wirklich effektiven Active-Sourcing-Strategie Zeit. Daher gilt: Kümmern Sie sich lieber früher als später um Ihren talentpool. Wer sich erst Gedanken, um die Identifizierung geeigneter Kandidaten macht, wenn die Stelle bereits dringend neu besetzt werden muss, macht häufig Abstriche. Auch wenn es mit der richtigen Ansprache über Social-Media-Plattformen wie Xing und Linkedin manchmal ganz schnell gehen kann (mehr dazu bei Fehler 10), sollte dennoch lieber früh genug in den eigenen Active-Sourcing-Prozess investieren.
6. Setzen Sie auf die richtigen Kanäle?
Fähige Mitarbeiter sind schwer zu finden. Besonders aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten beim active sourcing, besteht die Gefahr, dass Unternehmen dort suchen, wo sich ihre gewünschte Zielgruppe gar nicht aufhält. Je nach Branche kann dies ganz unterschiedlich ausfallen. Ein Handwerksbetrieb könnte am meisten Erfolg bei der örtlichen Jobmesse haben, während ein mittelständisches IT-Unternehmen eher auf Plattformen wie Xing und Linkedin fündig wird.
Finden Sie heraus, wo sich Ihre Mitarbeiter von Morgen aufhalten und passen Sie Ihre Active-Sourcing-Strategie dementsprechend an!
7. Deshalb funktioniert active sourcing oft nicht: Standardformulierungen & Massentexte
Aktives Recruiting lebt von individueller Ansprache. Hochqualifizierte Kandidaten wollen das Gefühl bekommen, umworben zu werden und sind nicht selten auf ein persönliches Verhältnis mit dem Unternehmen aus. Aus Unternehmensperspektive ist es natürlich attraktiv, den eigenen Kosten- und Zeitaufwand durch die Nutzung von Standardtexten in E-Mails und Linkedin-Nachrichten zu minimieren. Leider ist diese Strategie in den meisten Fällen kontraproduktiv.
Eine bewährte Lösung in der Praxis ist hier das Versenden von individuellen Videobotschaften, die gleichzeitig zu einem hohen Grad automatisierbar sind. Wenn Sie an der Implementierung einer Active-Sourcing-Strategie über Social-Media Plattformen wie Xing oder Linkedin interessiert sind, könnte dies der effektivste Weg für Sie sein.
8. Vorhandene Datenquellen werden nicht ausgeschöpft
Auch wer active sourcing ganz neu in den eigenen Recruiting-Prozess einbaut, muss in den meisten Fällen nicht ganz bei Null starten. Bevor viel Geld in den Aufbau einer ganzen Infrastruktur investiert wird, sollte zuerst darauf geschaut werden, welche vorhandenen Datenquellen für vielversprechende Kandidaten und Talente noch ausgeschöpft werden können. Ein wichtiges Stichwort ist hierbei das sogenannte referral sourcing, bei dem die persönlichen Netzwerke der Mitarbeiter im Unternehmen dazu genutzt werden, um zukünftige Kandidaten für vakante Stellen zu akquirieren.
9. Kandidaten werden nicht gezielt genug angesprochen
Es kann hilfreich sein, die aktive Suche nach fähigem Personal ähnlich wie Vertrieb zu denken. Genau wie potenzielle Neukunden zunächst für einen Verkauf qualifiziert werden müssen, gilt es auch, interessante Kandidaten zunächst richtig einzuordnen. Die Kommunikation und die damit einhergehende candidate experience ist ein wichtiger Bestandteil des active sourcings und sollte daher so spezifisch und individuell wie möglich erfolgen. Werden mögliche Mitarbeiter zu breit angesprochen, besteht die Gefahr, dass diese sich nicht dort abgeholt fühlen, wo sie gerade stehen.
10. Sie nutzen noch keine Videos zur Ansprache zukünftiger Talente
Plattformen wie Linkedin oder Xing haben für das active sourcing in den vergangen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Ein Großteil der fähigen Talente besitzen heutzutage ein eigenes Profil auf mindestens einem dieser oder ähnlicher Portale. Aus diesem Grund ist sogenanntes social-sourcing über eine dieser Plattformen aktuell eine der erfolgreichsten active sourcing Methoden.
Der Nachteil ist allerdings, dass aufgrund der großen Fülle an Unternehmen, die mittlerweile auf diesen Plattformen aktiv sind, fähige Kandidaten oft überfordert sind mit der ungeheuren Anzahl an Anfragen, die sie täglich erhalten. Das einzelne Anschreiben, besonders Standardformulierungen und automatisierte Anfragen, gehen da schnell in der Masse unter.
Wie so oft gilt: Erfolg hat, wer auffällt. Personalisierte Videobotschaften, die dennoch hochgradig automatisierbar sind, bieten hier die Möglichkeit einer individuellen und persönlichen Ansprache bei gleichzeitiger Reduzierung des Kosten- und Zeitaufwands für das Unternehmen. Videos erhalten erfahrungsgemäß eine Klickrate von bis zu 80% - ein Quantensprung im Vergleich zu herkömmlichen Textanfragen - und sorgen regelmäßig für eine 75%-ige Zuschauerbindung.
Fazit: Warum active sourcing funktionieren kann!
Die Direktansprache passender Kandidaten durch active sourcing ist ein Trend der sich weiter durchsetzt - und das nicht ohne Grund! Wer beim active recruiting so richtig durchstarten möchte, sollte sich dabei allerdings über eine Reihe von Fallstricken bewusst sein. Und selbst dann gibt es Methoden, die sich in der Praxis der letzten Jahre wesentlich besser erprobt haben als andere.
Sollten Sie jetzt daran interessiert sein, welche Methoden das sind und wie Sie diese zukünftig selbst implementieren und nutzen können, dann könnte DeepX der richtige Ansprechpartner für Sie sein. Melden Sie sich gerne für einen unverbindlichen Discovery Call mit uns an!
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